Weinlexikon
A
- Abgang
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geschmacklicher Nachklang eines Weines nach dem Schlucken, auch Finale genannt.
- Adstingierend
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Die Zunge zusammenziehend. Ein Geschmackseindruck, der vor allem bei jungen und/oder tanninreichen Rotweinen auftritt.
- Allier-Eiche
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Feinporiges, gern zum Barrique-Bau verwendetes Holz, welches aus dem gleichnamigen französischem Département stammt. Wegen Ihres süssen Geschmacks werden Chardonnays gerne in Allier-Eiche vergoren.
- Ampelographie
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Rebsorten-Kunde
- Annata
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Italienischer Jahrgang. Junger Wein, der nach wenigen Monaten den Keller verlässt.
- Anreichern
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Hinzufügen von Zucker zum Most vor der Gärung, um einen höheren Alkoholgehalt des Weins zu bekommen.
- AOC
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Appellation d’Origine Contrôllée: höchste französische Qualitätsstufe für Wein.
- Assemblage
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Auch Cuvée genannt: Zusammenfügen von gleichen Weinen aus unterschiedlichen Fässern zu einem Wein. Oder auch Weine gleicher Herkunft, aber unterschiedlicher Rebsorten.
- Ausbruch
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Name für Beerenauslese aus dem Weinbaugebiet Neusiedlersee in Österreich, gewonnen aus überreifen oder edelfaulen Trauben mit einem Mostgewicht von mindestens 138° Oechsle.
- Auslese
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Hohe Prädikatsstufe, reserviert für süsse oder edelsüsse Weine mit 90° bis 100° Oechsle. Wird aber oftauch für entsprechend hochgradige, trockene Weine verwendet.
B
- Barrique
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Kleines Holzfass mit einem Fassungsvermögen von 225 Liter. Einst für Bordeaux-Weine entwickelt, heute in aller Welt verbreitet.
- Beaujolais
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Französisches Weinbaugebiet im südlichen Burgund.
- Bernsteinsäure
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Frische, herbe Fruchtsäure, die sich neben Weinsäure und Apfelsäure in jedem Wein in geringen Mengen findet.
- Biologischer Säureabbau
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Dabei wird die für die Zunge schärfend-wirkende Apfelsäure bakteriell in die milder-wirkende Milchsäure umgewandelt.
- Blanc de Blancs
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Nur aus weissen Trauben gekelterter Schaumwein.
- Bortitis cinera
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Edelfäule, erwünscht für alle Beeren- und Trockenbeerenauslesen.
- Bouquet
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Auch Bukett, der Duft des Weines im Glas. Ein wichtiges Qualitäts- und Beurteilungskriterium
- Brandig
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Alkoholisch schmeckend oder riechend
- Bátonage
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Das Aufrühren der Hefe im Fass mit einem Stock. Qualitätsfördernde Massnahme bei Weissweinen, die im Holzfass vergoren werden. Entwickelt wurde die Technik im Burgund.
C
- Cantina
-
Italienisch für Keller oder Kellerei.
- Cave
-
Französisch für Keller oder Kellerei.
- Champagne
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Nördlichstes Weinbaugebiet in Frankreich, in dem der weltbekannte "Champagner" seine Herkunft hat. Dieser wird hauptsächlich aus den Rebsorten "Chardonnay", "Pinot Noir" und "Pinot Meunier" hergestellt.
- Champagner-Methode
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Umschreibung für die Flaschengärung beim Champagner. Für andere Schaumweine, welche nicht aus der Champagne stammen muss nach EU-Recht die alternative Bezeichnung "Méthode traditionelle" oder "Méthode classique" verwendet werden.
- Chaptalisieren
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Ein anderer Begriff für Anreichern. Das Hinzufügen von Zucker zum Most vor der Gärung, um einen höheren Alkoholgehalt des Weins zu bekommen.
- Charakter
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Weine mit Charakter sind im Geschmack und im Geruch eigenständig und laufen nicht irgendwelchen Moden oder Markttrends hinterher.
- Cognac
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Feinster aller Weinbrände aus dem gleichnamigen französischem Weinanbaugebiet nördlich von Bordeaux. Es gilt: je älter, desto besser!
- Cuvée
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Im deutschen Sprachgebrauch ist die Cuvée ein Synonym für Mischung, Verschnitte, Mariage oder Mélange. Hier ist das vergären von verschiedenen Weinen, Rebsorten oder Weinberglagen in einem Gärbehälter gemeint. So entsteht ein neuer Wein, ein Cuvée.
D
- D.A.C.
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"Districtus Austriae Controllatus". Geschützte Herkunftsbezeichnung für Qualitätsweine aus Österreich, welche in ihre regionaltypischen Stilistik wiedererkennbar sind.
Alle DAC-Gebiete liegen in den beiden österreichischen Bundesländern Burgenland und Niederösterreich. - D.O.C.
-
"Denominazione di origine controllata". Kontrollierte Ursprungsbezeichnung für Weine aus Italien.
- Degustation
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Auch Verkostung genannt. Das ist ein Anlass, an dem mehrere verschiedene Weine probiert und verglichen werden. Neben dem Herausschmecken verschiedener Geschmacks- und Geruchsnoten versucht man einen Gesamteindruck vom Wein zu gewinnen und ihn zu bewerten. Bei der "horizontalen Degustation" werden verschiedene Weine eines Jahrgangs verglichen, bei der "vertikalen Degustation" mehrere Jahrgänge des gleichen Weins.
- Dekantierern
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Auch Lüften genannt. Der Wein ist vor dem Öffnen mitunter sehr lange in der Flaschen "eingesperrt". Erst mit dem Kontakt mit Sauerstoff entfaltet er seine Geruchs- und Geschmacksnoten, sowie seinen Charakter. Deshalb sollte man den Wein schon eine Zeit lang vor dem Probieren öffnen. Je nach Sorte und Jahrgang können das bis zu drei Stunden sein. Sollte sich das aus zeitlichen Gründen nicht ausgehen, kann man mit einer Dekantierkaraffe / Dekanter nachhelfen. Darin umgeschüttet ist die Oberfläche des Weins, die mit Sauerstoff in Berührung kommt, grösser als in der Flasche und der chemische Vorgang der Oxidation wird beschleunigt.
- Durchgegoren
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In wichtiger Schritt in der Weinproduktion ist der Gärvorgang. In diesem chemischen Prozess wird der Fruchtzucker in Alkohol umgewandelt. Durchgegoren ist der Wein, wenn keine "Restsüsse" mehr zum Umwandeln vorhanden ist, Dann spricht man auch von "Trocken". Je nach länderspezifischem Weingesetz kann die Toleranz mehrere Gramm Restzucker pro Liter betragen.
E
- Eiswein
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Prädikat für Qualitätsweine. Für den Eiswein werden die Trauben sehr spät und erst in gefrorenem Zustand geerntet. So produziert man hochwertige, dickflüssige und süsse Weine, die sich vorwiegend fürs Dessert eignen. Eisweine aus dem österreichischem Burgenland gelten als die besten der Welt!
- Extrakt
-
Als Extrakt bezeichnet man all jene Stoffe, die nach dem kompletten Verdampfen des Wasseranteiles übrig bleiben würden. Dazu zählen Zucker, Säuren, Mineral-, Gerb- und Farbstoffe. Je mehr Extrakt ein Wein enthält, desto mehr „Körper“ hat er.
F
- Filtration
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Um Klarheit und Stabilität im Wein zu erreichen, werden die Schwebe- und Trübstoffe aus dem Wein gefiltert. Manche Winzer füllen ihre Weine unfiltriert in Flaschen, um die Geschmacksstoffe besser auf die Flasche zu bringen. Da der heutige Markt so einen Wein aber als "unschön" bezeichnen würde, werden fast nur noch filtrierte Weine angeboten.
- Flaschengärung
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Auch Champagner-Methode (in Frankreich „Méthode champenoise“) genannt. Dies beschreibt die zweite Gärung bei der Herstellung von Schaumweinen in der Flasche.
G
- Gemischter Satz
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Dies ist die Bezeichnung für Wein, der aus verschiedenen Rebsorten hergestellt wird, die gleichzeitig in einem Rebberg angebaut werden. Als Ergebnis erhält man meist sehr vielschichtige Weine. Die bekanntesten kommen aus dem österreichischen Wien ("Wiener Gemischter Satz"), und aus der Steiermark ("Mischsatz").
- Gerbstoffe
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Auch Tannine genannt. Diese Stoffe sind vor allem in den Stilen, Kernen und der Traubenhaut enthalten, welche beim Pressen in den Wein gelangen. Sie haben eine pelzige, zusammenziehende (adstringierende) Wirkung am Gaumen und unter den Lippen.
H
- Heuriger
-
Österreichische (Wienerische) Bezeichnung für den Wein des vergangenen Jahrgangs, und gleichzeitig für die Lokalität, in der dieser Wein ausgeschenkt wird.
K
- Kabinett
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In Deutschland ist "Kabinett" ist ein Prädikat für Qualitätsweine der gehobenen Güteklasse. In Österreich gelten Kabinettweine nicht zu den Prädikatsweinen, sind aber ebenfalls im Österreichischen Weingesetz vorgesehen und dementsprechend reguliert.
- Klosterneuburger Mostwage (KMW)
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Österreichische Masseinheit für Zuckergrade im Traubenmost. In Deutschland "Öchsle" genannt.
- Kork / Korken
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Dieser Flaschenverschluss wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen. Heutzutage bekommt der Korken immer stärkere Konkurrenz von Kunststoffstoppeln und Drehverschlüssen, da diese meist günstiger sind, und das Risiko des Weinfehlers (der Wein "korkt") ausschliessen.
- korken
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Korkgeschmack im Wein. Dies ist ein Weinfehler, der meistens von Pilzen kommt, die den Kork schon am Baum, also noch als Rinde befallen haben. Um das Risiko dieses Weinfehlers auszuschliessen, setzen heutzutage immer mehr Winzer auf Drehverschlüsse, Kunststoff- oder Glasstoppel.
- Körper
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Man spricht von Körper oder Körperreichtum, wenn ein Wein besonders viele Extraktstoffe (Zucker, Säuren, Gerbstoffe, Farbstoffe, usw.) aufweist. Auch vollmundig, voluminös, mächtig.
M
- Magnum
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Weinflasche mit einem Fassungsvermögen von 1,5 Liter. Dese wirkt sich gut auf die Haltbarkeit des Weines aus, der sich darin langsamer entwickelt.
O
- Oxydation
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Reaktion eines Stoffes mit Sauerstoff. Der Wein braucht eine gewisse Menge Sauerstoff um zu reifen. Wird ein Wein geöffnet und ausgeschenkt, bzw. umgefüllt, kommt er stark mit Sauerstoff in Kontakt und der Reifeprozess wird beschleunigt. Jetzt beginnt er seine Geruchs- und Geschmacksnoten zu entfalten. (siehe auch "Dekantieren"). Wird die Flasche nach dem Ausschenken wieder gut verschlossen, ist er je nach Wein mehrere Tage haltbar.
P
- Portwein
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Das ist ein mit Branntwein verstärkter, meisst roter Süsswein aus Portugal.
- Prädikatswein
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Früher auch Qualitätswein mit Prädikat. Hier handelt es sich um hochwertige Süssweine mit hohem Mostgewicht. Im Österreichischen Weingesetz sind die Prädikatsweine in die Untergruppen Spätlese, Auslese, Eiswein, Beerenauslese, Ausbruch und Trockenbeerenauslese gegliedert. Die alle dürfen nicht verbessert werden und ihre Restsüsse darf nur aus der Gärunterbrechung resultieren. Die Trauben für Prädikatsweine dürfen, mit Ausnahme von Eiswein und Spätlese, nicht mit Lesemaschinen geerntet werden.
R
- Restsüsse
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Ein Wein mit Restsüsse ist nicht "durchgegoren". Man nennt ihn dann auch "halbtrocken". Im chemischen Prozess des Gärvorgangs wird der Fruchtzucker in Alkohol umgewandelt. Wird dieser Prozess unterbrochen und nicht vollständig abgeschlossen ("trocken"), bleibt noch übriger Fruchtzucker im Wein. Das nimmt dem Wein etwas Alkoholgehalt und er schmeckt je nach Grad der Restzuckermenge süsslich, auch "lieblich" genannt.